Table of Contents
Principia
Pars 1
Pars 2
Pars 3
Pars 4
Caput 179
(30. Von denen dingen, welche man bey der Eisen-feihel, so umb den Magneten hänget, zubeobachten hat)
No II. pag. 9. - 4. - 22 -30 R V X T X Y B O A S b P a No II. pag. 9. - 4. - 22 -30 R V X T X Y B O A S b P a r3
Wenn Wir etwas eigentlicher betrachten, auf was vor eine art die Eisenfeihel umd den Magnet sich disponire, so werden wir dardurch viel vernehmen, so da das bishergedachte bestettigen wird. Denn vornemlich ist zumerken, das derselben Stäublein sich nicht unordentlich auf einander heuffen, sondern eines auf dem anderen liege, und gleichsam als wie länglechte röhrlein (tubulos) machen, wordurch die particulae striatae besser als durch die Lufft kommen, die derhalben auch solche Ihre wege bezeichnen, welche wege, damit man sie desto klärer mit den augen sehen möge, so kann kann etwas von der Eisenfeihel auf einen blatten ort (supra planum) gesträuet werden, an welchem ort eine höhle sey in welcher man einen runden Magnet solcher gestalt legen könne, das seine Poli beederseits das planum oder Ebne berühren, eben als wie die Astronomische globi auf den Zirkul des Horizonts, wenn sie Sphaeram rectam sollen repraesentiren, geleget werden, als denn wird daselbst die gestreuete Eisenfeihel sich in solche länglechte Röhren ( tubulos) disponiren, welche denn die Krummen (flexus) der particularum striatarum umb den Magnet, oder aber auch umb der ErdKugel, wie solche oben beschrieben, bezeichnen und darstellen werden. Hernacher wenn ein anderer Magnet, auf eben solche art demselben plano nebenst dem vorigen inseriret oder eingeleget wird, das des eines Süd-Pol gegen des anderen NordPol stehe, so wird auch die herumb gestreute Eisenfeile erweisen, auf was vor eine art die Particulae striatae durch die zwen Magneten gleichsam als wie nur durch einen beweget werden. Denn die jenigen Tubuli so von einem aus denen gegen einanderüberstehenden polis zu dem anderen hinlangen, werden gantz recht sein; die anderen aber, die von einem zu dem anderen aus den widrigen Polis gelangen, seint umb den Magnet gebogen, wie alhier die Linien B R U X T a. So ist auch zumerken, wenn etwas von der Eisenfeyl an einem Polo, zum Exemp: an dem SüdPol eines Magneten henget dieselbe Eisenfeyel gewendet und derselben sachte genähert wird, auf was vor eine art dieselben tubuli, so sich daraus gemacht haben, sich erstlich in die höhe zurückzi¬ hen und iegen, dieweil nemlich dieselben Particulae striatae, so durch diselbe gehen, von anderen, die von dem understen Magnet kommen, zurückgetrieben werden, Und ferner, wenn der underste Magnet viel stärker ist als der oberste, so werden dieselben Tubuli von einander gelöset, und fället die Eisenfeil auf den understen hinab, dieweil nemlich die Particulae striatae, so aus dem understen in die Höhe steigen, in ieden Stäublein derselben Eisenfeil ein hefftiges ausstoßen (impetum) machen, welche in dem sie nicht können hinein kommen, als durch derselben ihre Obertheile, mit welchen sie an dem Obersten Magnet hangen, so werden sie von solchen oberen geschieden. Im gegentheil aber, von dem SüdPol des Oberen Magneten, an welchem die Eisenfeil hänget, dem Nord-Pol des Underen entgegen gekehrte wird, alsdenn so richtet die Eisenfeyel ihre Tubulos gerade nach dem understen Magnet, und fü hret sie, soviel sie kann, hinzu; Weil beederseits den Particulis striatis, so von einem Magnet in den anderen gehen, der weg offen; iedoch werden sie deswegen von dem Oberen nicht separiret, es sey denn das er zuvor den underen berühret habe, wegen der Krafft des anrührens, von welcher wir oben gehandelt. Und eben dieser Krafft halber, wenn die Eisenfeyl, ob sie schon an einem stärkeren Magnet hänget, von einem schwä cheren Magneten oder auch nur mit einem Eisernen stock berühret wird, so werden etliche derselben theile, den stärkeren Magnet verlassen, und dem schwachen, oder dem Eisernen Stock, folgen; Nemlich diejenigen, welche mit ihrem mehreren obertheil (majori superficie) diesen als jenen Magnet berühren, denn in dem diese eußerste obertheil underschiedlich und ungleich seint, so geschihet es allezeit, das etlich particulae der Eisenfeyl einen Magnet oder Eisen, andere einem anderen fester anhangen und sich vereinigen.
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