Table of Contents
Principia
Pars 1
Pars 2
Pars 3
Pars 4
Caput 145
Kürtzliche Erleüterung Etlicher Vorgaben von der Würkung, Des MagnetSteins, Nach Anleitung und gesetzten Grundstükken Vom Cartesio.
1. Daß in einem Magnet zweyerley Poli zufinden, unter welchen sich an allen Orten der eine gegen den Nordpolum der Erden, der andere aber gegen derselben Südpolum wendet.
2. Daß diese zwen Poli des Magnets nach underschiedenen Örtern der Erden auf welchen sie enthalten werden, sich auch underschiedlich gegen den Mittelpunct der Erden neigen.
3. Daß zwene runde Magnet sich gegen einander kehren, wie sonst ein iedweder derselben allein sich gegen der Erden wendet.
6. Daß wenn ein Magnet gerade durch die Polos selbsten getheilet wird, alsdenn die beeden Stükke, so vorhero beysammen vereiniget gewesen, gleichergestalt von einander weichen.
7. Daß wenn er mitten zwischen den Polis mit einer Linien gerad in Zwey getheilet wird, werden alsdenn die beeden erst aneinander vereinigten puncta, zwen Poli von widriger Würckung, der eine in einem und der andere im anderen Stükke oder Theile.
8. Daß ob schon in einem Magnet nur allein zwey Örter oder Poli seind, denn der einer Süd der andere Nordwärts, nichtsdestoweniger werden in einem ieden Stükke deßelben zwene gleiche Polig gefunden, also daß seine Kraft, die sonst in Ansehung dieser Polorum underschiedlich oder widrig zu sein scheinet, doch so wohl in iedem Stück als in dem gantzen dieselbe und solcher Gestalt einerley ist.
10. Daß es noch underschiedlicher Art, als es an denselben gehalten wird, auch underschiedliche Krafft empfehet.
11. Daß ein langlichtes Eisen, auf was vor Art es auch den Magnet berühret, doch allezeit deßen Krafft seiner Lenge nach empfehet.
13. Daß zwar dieselbe in gar in gar kurtzer Zeit dem Eysen kann mitgetheilet aber mit der Länge der Zeit mehr und mehr bestärket werden.
14. Daß der härteste Stahl solche Kraft viel stärcker annimmt auch die angenommene viel beständiger behält als das geringste Eisen.
17. Daß diese Kraft in der Erden, als dem größten Magnet, nicht so stark als in einem unter anderen magneten den kleinsten erscheinet.
18. Daß eine vom Magnet berührte Nadel ihre Spitzen so wohl als wie der Magnet seine Polos gegen die Erde wendet.
19. Daß sie solche nicht eben gantz gerade gegen die Polos der Erden kehret, sondern underschiedlich an underschiedenen orten von ihnen abweichet (decliniret).
21. Daß in einem Magnet, welcher auf einen von seinen Polis perpendiculariter aufgerichtet, keine Abweichung, wie etliche sagen, aber doch nicht dergleichen noch so stark ist, als in dem, dessen Poli gleich von der Erden stehen.
24. Daß die beeden Poli, ob sie schon einander zuwider ( conträr) doch einander helffen das Eisen zu enthalten.
25. Daß die Herumbträhung auf beyde seiten Eiserner und an dem Magneten hangende Rädlein von der Kraft des Magnets nicht gehindert wird.
26. Daß die Kraft des Magnets auf underschiedliche art kann vermehret und vermindert werden, nach dem man einen anderen magnet oder Eisen demselben underschiedlich appliciret.
27. Daß ein Magnet, ob er schon stärcker, doch das von ihm abstehende Eisen von der anhefftung oder anrührung eines anderen, schwächeren Magnets nicht abzuziehen vermag.
28. Daß hingegen ein schwacher Magnet oder ein gringes Eisen ein anderes Eisen, welches drangehalten wird, von einem stärckeren magnet separiret.
29. Daß der jenige polus des Magnets, welchen wir Australem nennen, in disen Nordischen örtern vielmehr Eisen an sich enthelt, als der, welchen wir Borealem nennen.
31. Das das Eisenblech, so dem Polo des Magnets vereiniget seine Kraft das Eisen zuziehen und umbzukehren abwendig machet.
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